Donald Trump gefährdet die Demokratie | ![]() |
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Bemerkungen
Der Präsident nimmt mit seiner Strategie
in Kauf, dass er wie kein anderer
vor ihm ethnische Spannungen und
Konflikte anheizt, die unter der Oberfläche
der amerikanischen Gesellschaft
ohnehin schon brodeln.
Von Alan Cassidy im Text Der Brandstifter und seine Komplizen (2019) Die amerikanische Demokratie könnte während
Trumps zweiter Amtszeit durchaus zusammenbrechen,
da sie die Standardkriterien für
eine liberale Demokratie nicht mehr erfüllen
wird: volles Wahlrecht für Erwachsene, freie und
faire Wahlen und umfassender Schutz der bürgerlichen
Freiheitsrechte.
Von Steven Levitsky, Lucan A. Way im Text Der Staat als politische Waffe (2025) Donald Trump versucht, einen Putsch durchzuführen. Doch dieser kommt nur langsam voran und ist schlecht organisiert. Bis jetzt funktioniert das nicht richtig. Aber als Konsequenz vertrauen Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner den demokratischen Institutionen nicht mehr. Sie glauben auch, die andere Seite habe betrogen. Das schadet der Demokratie.
Von Timothy Snyder im Text «Trump wäre gerne ein Oligarch» (2020) auf Seite 37Stichwort Gewaltenteilung: Die Trump-
Regierung hat auch die Judikative stark
unter Druck gesetzt.
Sie hat die Gewaltenteilung nicht nur zwischen
Legislative und Exekutive faktisch
aufgehoben, sondern auch die Judikative
offen und stark bedroht. Die Regierung
versucht, die Wissenschafts- und die
Pressefreiheit in den USA aufzuheben.
Die Forschungskürzungen, die Drohungen
und die Attacken gegen die Universitäten.
Das ist das Orban-Playbook.
Von Rüdiger Bachmann im Text «Europa ist keine Verfügungsmasse» (2025)
Donald Trump’s election to the White House has been the most striking manifestation of democracy’s crisis. It is difcult to over state the sig nificance of his rise. For the first time in its history, the oldest and most powerful democracy in the world has elected a president who openly disdains basic constitutional norms - some body who left his supporters “in suspense" whether he would ac cept the outcome of the election; who called for his main polit i cal opponent to be jailed; and who has consistently favored the country’s authoritarian adversaries over its democratic allies.Die Demokratie hat Trumps erste Amtszeit
überlebt, weil er keine Erfahrung, keinen
Plan und kein Team hatte. Als er 2017 sein
Amt antrat, hatte er die Republikanische Partei
nicht unter Kontrolle, und die meisten republikanischen
Exponenten waren immer noch den
demokratischen Spielregeln verpflichtet. Trump
regierte mit Technokraten und mit Republikanern
aus dem Establishment, und diese hielten
ihn weitgehend zurück. Nichts von dem ist mehr
der Fall. Diesmal hat Trump deutlich gemacht,
dass er mit Loyalisten regieren will. Er dominiert
die Republikanische Partei, die – gesäubert von
Trump-feindlichen Kräften – nun sein autoritäres
Verhalten duldet.
Von Steven Levitsky, Lucan A. Way im Text Der Staat als politische Waffe (2025)
Trump macht, was er angekündigt hat: Er setzt in der
Hauptstadt Washington das US-Militär ein.
Schwerstbewaffnete Soldaten, die Trump direkt befehligt.
Hubschrauber, die im Tiefflug Kriegstaktiken gegen
unbewaffnete Demonstranten anwenden. Trump lässt mit
Tränengas den Weg zu einer Kirche freiräumen, wo er sich mit
der Bibel in der Hand präsentiert. Ein Experte für die religiöse
Rechte der USA sieht hier das fundamentalistische Narrativ
"Gut gegen böse" bei Trump, eine Endzeiterzählung mit
heiligem Kampf, der wichtiger ist als jede Demokratie. Denn
Trump repräsentiert Jesus. Der Kongressabgeordnete David
Cicilline twittert: "Wir waren einer Diktatur nie näher. "Allerdings können selbst geringfügige Veränderungen
des Spielfelds die amerikanische
Demokratie gefährden, indem sie die
Opposition lähmen. Dieser Prozess mag in der
Öffentlichkeit kaum Beachtung finden, kann aber
sehr folgenreich sein. Vielversprechende Politiker
verstummen, Unternehmer hören auf, demokratische
Kandidaten zu unterstützen. Nachrichtenagenturen
schränken ihre investigativen
Teams und ihre aggressivsten Reporter ein: Das
Establishment, das theoretisch die Demokratie
dem kompetitiven Autoritarismus vorziehen
würde, steckt in einem Dilemma. Die Politiker,
Unternehmerinnen, Medienbesitzer und Universitätspräsidentinnen,
die ihr Verhalten angesichts
autoritärer Bedrohungen ändern, handeln
zwar rational: Sie tun das, was sie für das Beste
für ihre Unternehmen oder Organisationen halten,
indem sie ihre Aktionäre schützen oder lähmende
Prozesse vermeiden. Aber das hat einen
kollektiven Preis. Wenn einzelne Akteure sich zurückziehen
oder zensieren,
wird die gesellschaftliche
Opposition schwächer. Und
der Druck auf die autoritäre
Regierung nimmt ab.
Von Steven Levitsky, Lucan A. Way im Text Der Staat als politische Waffe (2025)
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
10 Erwähnungen 
- How Democracies Die - What History Reveals About Our Future (Steven Levitsky, Daniel Ziblatt) (2018)
- The People vs. Democracy - Why Our Freedom Is in Danger and How to Save It (Yascha Mounk) (2019)
- Der Brandstifter und seine Komplizen (Alan Cassidy) (2019)
- Donald Trumps Strategien für den Staatsstreich (Sascha Lobo) (2020)
- «Trump wäre gerne ein Oligarch» (Timothy Snyder, Christof Münger, Simon Widmer) (2020)
- Wie die Bitcoin-Lobby den US-Wahlkampf beeinflusst (Nathanael Häfner) (2024)
- «Europa ist keine Verfügungsmasse» (Rüdiger Bachmann, Siegmund Skalar) (2025)
- Der Staat als politische Waffe (Steven Levitsky, Lucan A. Way) (2025)
- «Die USA hören gerade auf, eine Demokratie zu sein» (Steven Levitsky, Claus Hecking) (2025)
- Historiker Timothy Snyder verlässt die USA (Karin Krichmayr) (2025)



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