Das Zugangsregime einer Plattform definiert, welche Systeme (Menschen oder Maschinen) mit der Plattform interagieren dürfen.

Im Gegensatz zum Infrastrukturregime liegt die Kontrolle des Zugangsregimes auf der Hand: Es besteht im Grunde in der Fähigkeit zu bestimmen, wer Zugang zur Plattform bekommt und wer nicht.

Das Zugangsregime ist die Kontrolle des Zugangs zur Plattform und entscheidet darüber, wer unter welchen Bedingungen die Plattform benutzen darf, wer ausgeschlossen wird, usw. Auch wenn dieser Hebel in seiner Wirkung viel direkterer wirkt, werden auch durch Zugangsentscheidungen immer implizite Pfadabhängigkeiten produziert. So beeinflusst eine bestimmte Moderationspraxis maßgeblich mit, welcher Umgangston herrscht, welche Arten von Communitys sich ansiedeln und welche nicht.

Das Zugangsregime einer Plattform könnte man auch als Systemgrenzmechanismus des Systems Plattform betrachten. Es separiert UserInnen von Nicht-UserInnen.

Plattformen ohne Zugangsregime sind zwar theoretisch denkbar. Aufgrund von Vandalismus etc. muss eine Plattform aber in der Praxis eine Möglichkeit haben, destruktive UserInnen den Zugang zu verwehren.

beinahe alle Diensteplattformen können den Zugang zu sich sehr genau kontrollieren. Da sich die Nutzer*innen meist registrieren müssen, ist es nicht schwer, sie auch wieder zu deregistrieren oder ihren Zugriff auf die Plattform einzuschränken. Auf Twitter, YouTube oder Facebook lässt sich täglich beobachten, wie Accounts vorübergehend oder dauerhaft wegen Verstößen gegen die Community-Richtlinien oder Urheberrechten gesperrt werden.