Als Ankerpunkte der wirkmächtigen bildungspolitischen Rhetorik über ‚digitale Bildung‘ in einer ‚vernetzten Welt‘ werden die Konzepte der Digitalisierung und Wissensgesellschaft identifiziert, um demgegenüber in der Verbindung von aktuellen kulturwissenschaftlichen und soziologischen Konzepten der Digitalität und der Netzwerkgesellschaft eine andere Gegenwartsbeschreibung zu gewinnen. Die theoretisch höchst attraktive Netzwerk-Kategorie wird dargestellt und ihre bildungstheoretische Anschlussfähigkeit aufgezeigt. Das Experimentieren wird als mögliche Form einer solchen Praxis der Bildung in der digitalen Kultur vorgeschlagen und an einem Beispiel illustriert. Hieraus werden Rückschlüsse für eine andere Konzeption von Bildung unter den Bedingungen von Digitalität gezogen.