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Beats Biblionetz - Begriffe

social-media-Verbot für Jugendliche

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconBemerkungen

The Anxious GenerationNo social media before 16: Let kids get through the most vulnerable period of brain development before connecting them to a firehose of social comparison and algorithmically chosen influencers.
Von Jonathan Haidt im Buch The Anxious Generation (2024)
Darf man dann allerdemütigst darauf hinweisen, dass alle zum Teil völlig berechtigten Sorgen gegenüber Smartphones und sozialen Medien nicht automatisch an dem Tag verschwinden, an dem ein Kind 16 Jahre alt wird?
Von Lisa Hegemann im Text Wir Fänger im Roggen (2025)
Ein generelles Verbot ist gut gemeint, aber schwer durchzusetzen. Das zeigt sich in Australien, wo es ein solches Verbot schon gibt. Ein australischer Bekannter sagt mir, die Durchsetzung sei in der Praxis kaum machbar.
Von Christophe Darbellay im Text «Viele Kinder grüssen einander nicht einmal mehr» (2025) auf Seite  5
Darf man dann noch demütiger darauf hinweisen, dass Kinder, wenn sie wegen eines Verbots heimlich in sozialen Medien unterwegs sind, eben nicht auf die Idee kommen, ihre Eltern in seltsame Vorkommnisse einzuweihen, was die oben beschriebenen Probleme womöglich schlimmer macht?
Von Lisa Hegemann im Text Wir Fänger im Roggen (2025)
Auch der Deutsche Lehrerverband lehnt eine gesetzliche Altersgrenze für Social Media ab. Facebook, Instagram und TikTok sind Teil einer Realität,in der junge Menschen lernen müssen, sich zurecht zu finden, sagte Verbandspräsident Stefan Düll der Stuttgarter Zeitung. Verbote würden da nicht weiterhelfen.
Von Meike Laaff, Pauline Schinkels im Text Social Media erst ab 16 – so, als wäre es Bier? (2025)
Ja, aus meiner Sicht gehören soziale Medien für Minderjährige verboten. Abzustimmen und ihr eigenes Geld zu verwalten, trauen wir den Jugendlichen per Gesetz erst nach dem 18. Lebensjahr zu. Wieso gilt das nicht für Programme, mit denen Erwachsene kaum vernünftig umgehen können? Wollen wir wirklich, dass Algorithmen entwickelt werden, um die noch nicht ausgereiften Gehirne unserer Kinder in den Bann zu ziehen?
Von Thomas Minder im Text «Aus meiner Sicht gehören soziale Medien für Minderjährige verboten» (2025) auf Seite  3

Bei näherer Betrachtung ist das Ganze aber mindestens kompliziert. Weil sich dann zeigt, dass es technisch gar nicht so einfach ist, solche Altersschranken einerseits verbindlich durchzusetzen, ohne andererseits die Nase ganz schön tief in die Privatsphäre aller Nutzerinnen und Nutzer zu stecken. Und weil sich die Frage stellt, wie viel Wirkmacht ein solches Komplettverbot entfalten kann – und zu welchem Preis.

Von Meike Laaff, Pauline Schinkels im Text Social Media erst ab 16 – so, als wäre es Bier? (2025)
Wovor will man Kinder und Jugendliche mit Verboten, oder neudeutsch Altersgrenzen, eigentlich schützen? Dass Heranwachsende zu viel Zeit vor sozialen Medien verbringen? Dass sie süchtig nach ihrem Smartphone sind? Dass sie sich ständig ablenken lassen? Dass sie falsche Schönheitsideale aufsaugen? Zu leicht Desinformation glauben? Auf Scams hereinfallen? Von fremden Menschen angeschrieben werden? Darf man demütig darauf hinweisen, dass diese Probleme recht unterschiedlich ausgebildet sind und womöglich recht unterschiedliche Lösungsansätze bräuchten?
Von Lisa Hegemann im Text Wir Fänger im Roggen (2025)

Formell gesehen gibt es längst Altersgrenzen für soziale Medien. Viele Plattformen haben sich selbst in die Nutzungsbedingungen geschrieben, dass Jugendliche unter 13 Jahren ihre Plattformen überhaupt nicht nutzen dürfen. Unter 16 ist oft die Zustimmung der Eltern nötig.Eigentlich. Das ist aber eine Hürde, die fast gar keine ist. Häufig reicht die Angabe eines fiktiven Geburtsdatums, um als alt genug durchzugehen. Untersuchungen zeigen: Viele Kinder nutzen die Plattformen oft schon, wenn sie noch deutlich jünger sind.

Von Meike Laaff, Pauline Schinkels im Text Social Media erst ab 16 – so, als wäre es Bier? (2025)
Ähnlich äußerte sich in der Vergangenheit auch Sebastian Gutknecht,Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz. Er nannte ein völliges Verbot sozialer Medien für Unter-16-Jährige "zu weitreichend" und verwies auf die UN-Kinderrechtskonvention, die auch für Kinder eine Teilhabe an Medien verlangt – wozu heute auch soziale Medien gehörten. Das klingt abstrakt, meint aber zum Beispiel: Verbietet man Jugendlichen unter 16 den Zugriff auf soziale Medien insgesamt, dann könnten sie auch von allen bereichernden Aspektenprofitieren, die dort ebenfalls zu finden sind: Informationen, Unterhaltung und die Möglichkeit, auf Gleichgesinnte zu treffen – mit ähnlichen Wünschen, Ängsten, Problemen. Dieses Argument wiegt für viele umso schwerer, je höher man die Altersgrenze ansetzt.
Von Meike Laaff, Pauline Schinkels im Text Social Media erst ab 16 – so, als wäre es Bier? (2025)
Eine gesetzliche Regelung erscheint als vermeintlich einfache Lösung für ein komplexes Problem. Viele Eltern, Lehrkräfte und weitere Personen, die bezüglich des Medienkonsums mit Jugendlichen im Austausch sind, würden die oftmals mühsamen Verhandlungen über Medienzeiten und -regeln gerne vermeiden. Dieser Wunsch ist nachvollziehbar, da Aushandlungsprozesse zeit- und kraftraubend sein können. Es ist daher verständlich, dass sich viele eine unkomplizierte Klärung dieses Themas wünschen. In der Praxis erfüllen Verbote jedoch selten die Erwartungen: Nach wie vor muss verhandelt werden, wie streng das Verbot auszulegen ist, welche Aktivitäten darunterfallen und welche Konsequenzen bei Verstössen und Umgehungshandlungen drohen. Zudem herrscht häufig Unsicherheit darüber, wie eine solche gesetzliche Vorgabe konkret ausgestaltet werden könnte. Eltern, Lehrpersonen etc. sehen sich weiterhin damit konfrontiert, Ausweichstrategien und heimliches Verhalten zu erkennen und zu beurteilen, Interpretationsspielräume zu diskutieren und zusätzlich Sorge zu tragen, nicht ungewollt gegen Gesetze zu verstossen – weder sie selbst noch ihre Kinder.
Von Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) im Text Social Media verbieten? (2025)

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
social-media-Verbot für Jugendliche unter 16 in Australien(0.31), Alterskontrolle im Internet(0.08), Tiktok(0.03)
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Verwandte Aussagen
Social Media Verbote für Jugendliche erfordern eine Alterskontrolle im Internet

iconHäufig co-zitierte Personen

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