03. Es gibt keine objektive Erfahrung
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Bemerkungen
Je tiefer der Wissenschaftler schaut, desto mehr sieht er sich selbst.
Von Werner Heisenberg im Buch Das Naturbild der heutigen Physik (1955)
Daraus ergibt sich nun erkenntnistheoretisch nicht mehr und nicht weniger, als dass man auf 'absolutistische' Erkenntnisansprüche verzichten muss, auch als Wissenschaftler.
Auch unter diesem Gesichtspunkt gleicht das Fotografieren dem Philosophieren; man kann keinen Standort wählen, ohne die Situation zu manipulieren, auch wenn einige Philosophen das nicht zugeben wollen.
Diese Sicht auf uns selbst in einer Situation (dieses "reflexive", oder "kritische" Sehen) ist charakteristisch für unser In-der-Welt-Sein: wir sind in der Welt und sehen es, wir "wissen" davon. Aber um es noch einmal zu sagen: es gibt darin nichts "Objektives".
Wenn wir zugeben, dass man die Kognition ohne Vorverständnis nicht angemessen begreifen kann, und dass dieses Vorverständnis nichts anderes ist als unsere körperliche und gesellschaftliche Geschichte, lautet die unausweichliche Schlussfolgerung: Der Erkennende und das Erkannte, der Geist und die Welt, bestimmen einander wechselseitig oder entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit.
Der Glaube an eine vom wahrnehmenden Subjekt unabhängige Aussenwelt liegt aller Naturwissenschaft zugrunde. Da die Sinneswahrnehmungen jedoch nur indirekt Kunde von dieser Aussenwelt bzw. vom "Physikalisch-Realen" geben, so kann dieses nur auf spekulativem Weg von uns erfasst werden. Daraus geht hervor, dass unsere Auffassungen vom Physikalisch-Realen nie endgültige sein können.
Verwandte Begriffe
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Zitationsgraph
Zeitleiste
14 Erwähnungen 
- Geist und Natur - Eine notwendige Einheit (Gregory Bateson) (1979)
- Understanding Computers and Cognition - A New Foundation for Design (Terry Winograd, Fernando Flores) (1987)
- 3. Understanding and Being
- 3. Understanding and Being
- Zur Biologie der Kognition - Ein Gespräch mit Humberto R. Maturana und Beiträge zur Diskussion seines Werkes (Humberto R. Maturana, Volker Riegas, Christian Vetter) (1990)
- Autopoiese, Kognition und Kommunikation (Wolfram K. Köck)
- Gesten - Versuch einer Phänomenologie (Vilém Flusser) (1991)
- Der Mythos Watzlawick und die Folgen - Streitschrift gegen systemisches und konstruktivistisches Denken in pädagogischen Zusammenhängen (Bettina Girgensohn- Marchand) (1992)
- Die Revolution der Bilder - Der Flusser-Reader zu Kommunikation, Medien und Design (Vilém Flusser) (1995)
- Über Grenzen des Begreifens (Ernst von Glasersfeld) (1996)
- Zuerst muss man zu zweit sein. - Rationale Gedanken zur Liebe
- Wege des Wissens (Ernst von Glasersfeld) (1997)
- Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners - Gespräche für Skeptiker (Heinz von Foerster, Bernhard Pörksen) (1998)
- Seven complex lessons in education for the future (Edgar Morin) (1999)
- Wie wir uns erfinden - Eine Autobiographie des Radikalen Konstruktivismus (Heinz von Foerster, Ernst von Glasersfeld) (1999)
- Abschied vom Absoluten - Gespräche zum Konstruktivismus (Bernhard Pörksen) (2001)
- Sternstunde Philosophie 30.12.2001 - Interview mit Gerhard Roth (Klara Obermüller, Gerhard Roth) (2001)



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