Zur Biologie der KognitionEin Gespräch mit Humberto R. Maturana und Beiträge zur Diskussion seines Werkes
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Kapitel 
- Gespräch mit Humberto R. Maturana (Seite 11 - 90)
- Das Nervensystem - offenes oder geschlossenes System? (Seite 99 - 115) (Volker Riegas)
- Über Wirklichkeitskriterien (Seite 133 - 158) (Peter Kruse, M. Stadler
) - Autopoiese, Kognition und Kommunikation (Seite 159 - 188) (Wolfram K. Köck)
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Zitate im Buch
Die klassische Subjekt-Objekt-Dichotomie ist für die empirisch-rationale Kognitionsforschung nicht durchführbar.
Alle die von Maturana selbst formulierten ethischen Maximen oder Perspektiven sind jedenfalls aus seiner Biologie _nicht_ ableitbar.
Des Menschen Wissen ist relativ, er kann keinen direkten Zugang zur (erkenntnistheoretisch notwendig vorauszusetzenden) Realität 'an sich', zum 'Sein' haben.
Daraus ergibt sich nun erkenntnistheoretisch nicht mehr und nicht weniger, als dass man auf 'absolutistische' Erkenntnisansprüche verzichten muss, auch als Wissenschaftler.
Mir ist keine Stelle in der radikal-konstruktivistischen Literatur bekannt, in der die biologischen Forschungsergebnisse Maturana und die daraus schlüssig ableitbaren Konsequenzen für die Erkenntnistheorie hinterfragt würden.
Man kann durch eine Interaktion mit einem strukturdeterminierten Lebewesen nie das bestimmen, was in ihm abläuft. Man kann lediglich Strukturveränderungen auslösen, die aber jeweils durch die Struktur selbst determiniert werden.
Der stringente Nachweis der Relativität aller menschlichen Erkenntnis mit Hilfe auch der nach Erfahrung und Meinung aller kompetenten Forscher 'besten' wissenschaftlichen Instrumente lässt keine 'absolutistischen' Erkenntnisansprüche mehr zu.
Die Biologie Maturanas erklärt nur die Mechanismen, mit denen all das erzeugt werden kann, was wir an Lebensweisen, an 'Geschichte' kennen; sie bietet keine ethischen Werte, höchstens den, dass alles möglich ist, was die Autopoiese nicht beendet.
Es gibt keinen 'Input'. Die Interaktion eines Organismus mit dem Medium lösen die durch seine Struktur determinierten Strukturveränderungen lediglich aus. Und dies gilt nicht nur für Organismen, sondern trifft auf alle strukturdeterminierten Systeme zu.
Die Neurobiologie ist somit unvermeidlich Bio-Epistemologie: Da sie erklären will, wie Kognition zustande kommt und funktioniert, muss sie gleichzeitig erklären, wie ihre Erklärung zustande kommt und warum bzw. wie weit sie gültig ist. Sie muss sich selbst erklären.
Es ist nicht möglich, das Verhalten eines anderen Menschen zu beeinflussen oder das gezielt festzulegen, was mit einem anderen Menschen geschehen wird. Das einzige, das Sie tun können, ist, jemanden zu 'perturbieren'. Was auch immer dann in dem anderen jeweils geschieht, resultiert aus seiner Struktur.
Maturanas grosses Verdienst besteht meiner Meinung nach darin, dass er mit Nachdruck auf die entscheidend wichtigen neurophysiologischen Prozesse bei Wahrnehmungsprozessen und damit auf das grosse Ausmass des subjektiven Faktors beim Zustandekommen von Wahrnehmungs-, Denk- und Kommunikationsprozessen hinweist.
Was immer wir im Bewusstsein unserer Gegenwart und unserer gegenseitigen Verbundenheit tun, hat Folgen, da wir soziale Menschen sind. Dies sind wir in dem Sinne, dass wir in eine soziale Dynamik eingebettet sind und diese Art der Existenz geniessen. Dies ist grundlegend für unsere Existenz, und dazu gehört auch das Akzeptieren andere Menschen und Lebewesen. Dies ist ein Teil unsere biologischen Ausstattung.
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
10 Erwähnungen 
- Zur Biologie der Kognition - Ein Gespräch mit Humberto R. Maturana und Beiträge zur Diskussion seines Werkes (Humberto R. Maturana, Volker Riegas, Christian Vetter) (1990)
- Piaget und der radikale Konstruktivismus - DELFIN 1994 (1994)
- Die Schule neu erfinden - Systemisch-konstruktivistische Annäherungen an Schule und Pädagogik (Reinhard Voß) (1996)
- Unterricht als Konstruktion (Hermann Krüssel)
- Wege des Wissens (Ernst von Glasersfeld) (1997)
- Medien, Computer, Realität - Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien (Sybille Krämer) (1998)
- Der Kopf und die Denkmaschinen (Eberhard Lämmert)
- The medium and the message - Interface design for online environments and cooperative learning in virtual worlds (Frank Thissen) (2000)
- Campus 2000 - Lernen in neuen Organisationsformen (Friedrich Scheuermann) (2000)
- Das Medium und die Botschaft - Zur Bedeutung der Metainformation in virtuellen Lernumgebungen (Frank Thissen)
- Das Medium und die Botschaft - Zur Bedeutung der Metainformation in virtuellen Lernumgebungen (Frank Thissen)
- Konstruktivistische Erwachsenenbildung - Darstellung, Analyse und Kritik aus integrativer Perspektive (Ferdinand Messner) (2002)
- Digitales Wissen. Daten und Überwachung (Thomas Christian Bächle) (2016)
Co-zitierte Bücher

Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens
El árbol del concocimiento
(Humberto R. Maturana, Francisco J. Varela) (1984)

Kognitionswissenschaft, Kognitionstechnik
Eine Skizze aktueller Perspektiven
Cognitive Science
A Cartography of Current Ideas
(Francisco J. Varela) (1988)

Die Unsicherheit unserer Wirklichkeit
Ein Gespräch über den Konstruktivismus
(Paul Watzlawick, Franz Kreuzer) (1982)


Das Gehirn und seine Wirklichkeit
Kognitive Neurobiologie und ihre philosophischen Konsequenzen
(Gerhard Roth) (1994)

Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit. Ausgewählte Arbeiten zur biologischen Epistemologie
(Humberto R. Maturana) (1982)


Der mittlere Weg der Erkenntnis
Der Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Theorie und menschlicher Erfahrung
The Embodied Mind
(Francisco J. Varela, Evan Thompson, Eleanor Rosch) (1991)

Formen, Störungen, Paradoxien
Pragmatics of Human Communication
A Study of Interactional Patterns, Pathologies, and Paradoxes
(Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson) (1967)

Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn und wann lässt es uns im Stich?
(Frederic Vester) (1978)



Reise in die Welt der Gehörlosen
Seeing Voices
A Journey into the World of the Deaf
(Oliver Sacks) (1990)
Die Philosophie des Als Ob
(H. Vaihinger) (1913)Objektive Erkenntnis
(Karl R. Popper) (1973)
Unterschiede, die Unterschiede machen
Klinische Epistemologie: Grundlage einer systematischen Psychiatrie und Psychosomatik
(Fritz B. Simon) (1988)
Die soziale Matrix der Psychiatrie
Communication
The Social Matrix of Psychiatry
(
Gregory Bateson, Jürgen Ruesch) (1951)Aussenwelt Innenwelt
Die Entstehung von Zeit, Raum und psychischen Strukturen
(L. Ciompi) (1988)

Standorte 
Bibliographisches 
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch vor seiner Dissertation ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben.

Biologie
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