Zusammenfassungen
Lernen findet im Kopf statt. Was der Magen für die Verdauung, die Beine für die Bewegung oder die Augen für das Sehen sind, das ist das Gehirn für das Lernen. Daher sind die Ergebnisse der Gehirnforschung für das Lernen so wichtig wie die Astrophysik für die Raumfahrt. Manfred Spitzer, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm, Professor für Medizin, Diplompsychologe und promovierter Philosoph hat - angeregt durch seine Erfahrungen im Baden-Württembergischen Bildungsrat und als Experte bei einer Anhörung zur PISA-Studie im Bundesrat - dieses Buch für einen breiten Leserkreis von Menschen geschrieben, die mit Lernen und Lernenden zu tun haben: Eltern, Lehrer, Schüler, Bildungspolitiker und alle, der seine Lernmaschine im Kopf verstehen und einsetzen möchte. Spitzers Buch ist ein Plädoyer gegen Vorurteile: "Schüler sind nicht dumm, Lehrer sind nicht faul und unsere Schulen sind nicht kaputt. Aber irgendetwas stimmt nicht." Träumen wir nicht alle immer noch vom Nürnberger Trichter, der uns Lernen ohne Mühe verheißt, uns alles eintrichtert, was wir hören? Aber was wäre, wenn unser Gehirn tatsächlich alles so aufnehmen würde wie der Nürnberger Trichter, wenn auch aller Unsinn, den wir hören, gelernt würde? Was wäre, wenn wir Fremdsprachen im hohen Alter so leicht lernen würden, wie wir als Kinder die Muttersprache lernen? Und warum ist es gar nicht zu bewerkstelligen, Lernen aus dem Leben zu verbannen? Und wenn Lernen unvermeidlich ist, gibt es dann so etwas wie eine Gebrauchsanleitung zur Lernmaschine in unserem Kopf? Spitzer's Buch kann als Ansatz dazu gelesen werden.
Bemerkungen zu diesem Buch
Bei diesem Buch stört mich, dass Spitzer im zweiten Teil Meinungen zu bestimmten Themen abgibt (z.B. Computer in der Schule) und diese nicht für mich erkennbar mit den neurologischen Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Buches verknüpft. Mir scheint es, dass manchmal Stammtischmeinungen (mit denen ich zum Teil sogar einverstanden bin) als wissenschaftliche Erkenntnis dargestellt werden.
Kapitel 
- 1. Einleitung (Seite 1 - 18)
- 2. Ereignisse (Seite 21 - 40)
- 3. Neuronen (Seite 41 - 58)
- 4. Wissen und Können (Seite 59 - 78)
- 5. Neuronale Repräsentationen (Seite 79 - 98)
- 6. Plastische Karten (Seite 99 - 120)
- 7. Schlaf und Traum (Seite 121 - 138)
- 8. Aufmerksamkeit (Seite 141 - 156)
- 9. Emotionen (Seite 157 - 173)
- 10. Motivation (Seite 175 - 199)
- 11. Lernen vor und nach der Geburt (Seite 201 - 226)
- 12. Kindheit (Seite 229 - 241)
- 13. Lesen (Seite 243 - 252)
- 14. Bildung: Mathematik, Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft (Seite 253 - 276)
- 15. Schnelle Jugend, weises Alter (Seite 277 - 290)
- 16. Kooperation (Seite 293 - 319)
- 17. Bewertungen (Seite 321 - 338)
- 18. Werte (Seite 339 - 359)
- 19. Gewalt im Fernsehen lernen (Seite 361 - 383)
- 20. PISA (Seite 387 - 398)
- 21. Schule (Seite 399 - 421)
- 22. Religionsunterricht (Seite 423 - 446)
- 23. Lebensinhalte (Seite 447 - 460)
- 24. Epilog: Terra II (Seite 461 - 485)
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![]() Nicht erwähnte Begriffe | Amnesie, Bewusstsein, Computer, Curriculum / Lehrplan, Deklaratives/explizites Gedächtnis, Demokratie, Deutschland, Digitalisierung, Eltern, Explizites Wissen, Farbkonstanz, Gehirn-Hemisphären, Geist / mind, Grosshirnrinde/Neocortex, Kognitivismus, LehrerIn, limbisches System, Mensch, Nervensystem, Noradrenalin, Perceptron, Politik, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Radio, Schweiz, Serotonin, Unterricht, Wernicke-Aphasie, Wirtschaft, Wissensmanagement, Zukunft |
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Zitate im Buch
Schulanfänger sind heute wahrscheinlich weder klüger noch dümmer als vor 35 Jahren. Mit Sicherheit sind sie jedoch unterschiedlicher.
... Und wenn es wieder einmal um die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln geht, so achte man darauf, dass sie ohne Strom auskommen - man liegt dann eher nicht ganz falsch.
Wer nicht schon weiß, was eine "Und-Verknüpfung" oder eine "Oder-Verknüpfung" im logischen Sinne (der Boolesehen Algebra) ist, der kann auch im weltumspannenden Datennetz nicht sinnvoll nach Informationen suchen.
In der Grundschule, also den Klassen eins bis vier, liegen die Dinge meiner Ansicht nach recht einfach: Man braucht keinen Computer. Es gilt in diesem Schulabschnitt, ganz grundlegende Fähigkeiten zu erlernen, wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Kenntnisse der Lebenswelt (d.h. der die Kinder umgebenden Sachen und Orte). Ebenfalls gelernt bzw. Geübt werden die noch wichtigeren Fähigkeiten des Zuhörens und Ausredenlassens, des Konzentrierens auf eine Sache, der Disziplin (weder losreden noch losrennen, wann es einem gerade passt) und des Zusammenarbeiten . Hierfür ist die Person des Lehrers als Vorbild und zugleich als Brennpunkt von Konzentration und Aufmerksamkeit die mit Abstand wichtigste Bedingung.
2 Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
| Website | Webseite | Datum |
|---|---|---|
| Argumente gegen das Digitale in der Schule | Kindheits-Argument | 20.09.2011 |
| Argumente gegen das Digitale in der Schule | ZuerstLesenSchreibenRechnenArgument | 20.09.2011 |
Zitationsgraph
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Zeitleiste
31 Erwähnungen 
- Informatische Fachkonzepte im Unterricht - 10. Fachtagung Informatik und Schule (Peter Hubwieser) (2003)
- Allgemeinbildender Informatikunterricht? - Ein neuer Blick auf H. W. Heymanns Aufgaben allgemeinbildender Schulen (Helmut Witten) (2003)
- Allgemeinbildender Informatikunterricht? - Ein neuer Blick auf H. W. Heymanns Aufgaben allgemeinbildender Schulen (Helmut Witten) (2003)
- Teaching Library in Deutschland - Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz als Kernaufgabe für Öffentliche Bibliotheken (Claudia Lux, Wilfried Sühl-Strohmenger) (2004)
- MAPA - A Mapping Architecture for People’s Associations - Abschlussbericht des Studentenprojekts MAPA im Masterprogramm Cognitive Science an der Universität Osnabrück (Gordon Bernedo, Manuel Boeck, Michael Elbers, Stefan Scherbaum, Tobias Widdra, Jens Wissmann, Nadja Althaus, Kathrin Beck, Jasmine Bennöhr, Petra Ludewig, Veit Reuer, Claus R. Rollinger) (2004)
- Lernen fürs Leben - Reformwerkstatt Schule (SPIEGEL special) (2004)
- Tipps vom Neurolabor (Johann Grolle, Julia Koch, Katja Thimm)
- Vorsicht Bildschirm! - Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft (Manfred Spitzer) (2005)
- Weltwunder - Kinder als Naturforscher (Donata Elschenbroich) (2005)
- Vorsicht Bildschirm? - Wie man sich gegen populistische Thesen zur Wirkung von Fernsehen und Computer wappnet (Dirk Frank) (2005)
- Blended Learning in der Lehrerbildung - Grundlagen für die Konzeption innovativer Lernumgebungen (Gabi Reinmann) (2005)
- Die PISA-Verlierer - Opfer ihres Medienkonsums - Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen (Christian Pfeiffer, Thomas Mößle, Matthias Kleimann, Florian Rehbein) (2007)
- Das 4-Schritte-Modell - Grundlage für ein kompetenzorientiertes E-Learning (Lukas Emanuel Fässler) (2007)
- Der Einsatz von Weblogs und Wikis im Berufsschulunterricht (Werner Prüher) (2007)
- Wissenswege - Methoden für das persönliche Wissensmanagement (Gabi Reinmann, Martin Jürg Eppler) (2007)
- Ist unsere Schule noch zeitgemäss und artgerecht? - Ein etwas anderer Blick auf das Fundament unseres Bildungssystems - Die "Volksschule" (Heinz Bachmann, Urs Hunziker, Alfred Vogel) (2009)
- 1. Volksschule, Wirtschaft und Gesellschaft (Heinz Bachmann)
- 1. Volksschule, Wirtschaft und Gesellschaft (Heinz Bachmann)
- Wikiso(ul) - Mit einem Wiki selbstorganisiertes Lernen fördern - Bildungskonzept zum Erwerb reflexiver Handlungsfähigkeit im Umgang mit den Neuen Medien (Jörg Seemann) (2009)
- Gehirngerecht lernen - Eine Lernanleitung auf neuropsychologischer Grundlage (Peter Gasser) (2010)
- Neue Chancen für Kinder mit Legasthenie - Ein Plädoyer für den Einsatz des Computers im Unterricht - Mit praktischen Tipps für Eltern (Theorie und empirische Studie) (Ursula Mulley) (2010)
- Informatik in Bildung und Beruf - INFOS 2011 - 14. GI-Fachtagung Informatik und Schule (Marco Thomas) (2011)
- Lernen - Computer + Unterricht Nr. 84 (Johannes Fromme, Ralf Biermann, Alexander Unger) (2011)
- Geflimmer im Kinderzimmer - Einflüsse von Medienkonsum auf die Entwicklung von Kindern (Julia Höke)
- Geflimmer im Kinderzimmer - Einflüsse von Medienkonsum auf die Entwicklung von Kindern (Julia Höke)
- Anna, die Schule und der liebe Gott - Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern (Richard David Precht) (2013)
- Das iPad im Schulmusikunterricht (Stefan Gisler) (2013)
- Die digitale Generation - Jugendliche lesen anders (Gerhard Falschlehner) (2014)
- Bewusstsein 2.0 - Wie die modernen Medien unser Denken manipulieren (Sabrina Wallner) (2014)
- Digitale Dividende - Ein pädagogisches Update für mehr Lernfreude und Kreativität in der Schule (Olaf-Axel Burow) (2014)
- Strategisches Studienmarketing zur Begünstigung der Aufnahme eines Informatik-Studiums (Christian Götz) (2015)
- Cyberkrank! - Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert (Manfred Spitzer) (2015)
- Wer nicht schreibt, bleibt dumm - Warum unsere Kinder ohne Handschrift das Denken verlernen (Maria-Anna Schulze Brüning, Stephan Clauss) (2017)
- Info-Snacks und Vollkorn-Nachricht - Gesunde digitale Ernährung im Informationszeitalter (Tom Remus) (2018)
- #relichat - Informelles Lernen mit Twitter - Religionslehrer*innenfortbildung durch soziaö-konstruktivistische Vernetzung in Communities of Practice (Karl Peböck) (2020)
- Digitales Unbehagen - Risiken, Nebenwirkungen und Gefahren der Digitalisierung (Manfred Spitzer) (2020)
- Der hybride pädagogische Raum - Zur Veränderung von Unterricht und Schule in der Digitalität (Hans-Joachim Vogler) (2021)
- Die «Digitale Welt» im Diskurs - Gutachten zur Digitalstrategie der KMK und des Landes NRW aus bildungspolitischer Sicht (Philologenverband NRW, Karl-Heinz Dammer) (2022)
Co-zitierte Bücher





(Hans Aebli) (1987)



Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten
Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern
(Gerhard Roth) (2007)

Lob der Disziplin
(Bernhard Bueb) (2006)
Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen
(Frank Schirrmacher) (2009)

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Bibliographisches 
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches und ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben.

Acetylcholin
Aggression
Angst
Aufmerksamkeit / Fokus
Biologie
Chemie
Computerspiele
Denken
Depression
Dopamin
Droge
Emotionen
Farbe
Fernsehen
Frontalunterricht
Gehirn
Gesellschaft
Gewalt
Glaube
Gott
Hormon
Intelligenz
Kinder
Kooperation
Lernen
Mathematik
Motivation
Musik
Naturwissenschaft
Neuron
Neuronales Netz
Philosophie
Physik
PISA-Studien
Religion
Retina
Schlaf
Schrift
Schule
Sprache
Stress
Träumen
Unterschied
Wahrnehmung
Wissen




























, 27511 kByte) 


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